Förderung für energieeffiziente Gebäude der KfW vorläufig gestoppt
Für viele Bauherren gleicht die Nachricht einer Hiobsbotschaft: Die Bundesregierung hat die Förderprogramme für Energie-Effizienz-Häuser gestoppt. Für die Flut von Anträgen sei schlicht kein Geld mehr in der Kasse, heißt es zur Begründung.
Sämtliche Förderprogramme der staatlichen KfW-Bank für klimafreundliches Bauen und energieeffizientes Sanieren der KfW wurde am 24. Januar 2022 mit sofortiger Wirkung und bis auf Weiteres gestoppt. Das verkündeten am Montagmorgen das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium. Die enorme Antragsflut hat die Fördertöpfe der KfW-Bank für klimafreundlichere Gebäude aufgezehrt.
EH55 Förderung wäre erst Ende Januar ausgelaufen
Der plötzliche Stopp der Förderkredite dürfte viele Bauherren, kleine wie große, kalt erwischen. Dass die Förderung für das Effizienzhaus 55 beendet wird, hatte vergangenes Jahr noch die alte Bundesregierung beschlossen. Anträge dafür sollte die KfW aber noch bis Ende Januar annehmen – und sie kamen zahlreich. Das habe zu einer Flut an Förderanträgen geführt – es habe einen
„absoluten Boom“ auf das Programm gegeben. Deswegen sei der Topf der KfW nun leer. Seit November seien Anträge in Höhe von mehr als 20 Milliarden Euro Fördervolumen eingegangen, hieß es nun aus dem Wirtschaftsministerium, davon allein rund 14 Milliarden für das Effizienzhaus 55.
Betroffen von dem Stop sind die KfW-Programme 261 Wohngebäude Kredit, 262 Kredit Einzelmaßnahmen, 263 für Kredite Nichtwohngebäude, 264 Kredit Kommunen 461 Zuschuss BEG Wohngebäude, 463 Zuschuss BEG Nichtwohngebäude und 464 BEG Kommunen Zuschuss. Nicht davon betroffen sind alle Maßnahmen, die über das BAFA gefördert werden.
Wer bisher noch keine Zusage von der KfW hat, wird warten müssen
Über die Behandlung der vorliegenden, noch nicht zugesagten Anträge sowie mögliche alternative Förderangebote wollen das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz BMWK und die KfW zügig entscheiden. Das heißt: Wer bisher noch keine Zusage von der KfW hat, wird warten müssen – und im Zweifel leer ausgehen. Auch wie viel Geld der Staat künftig für welche Maßnahmen zuschießt, ist noch unklar. Wirtschafts-, Bau- und Finanzministerium arbeiteten mit Hochdruck daran, die Förderung neu aufzusetzen und wieder anlaufen zu lassen. Wann das so weit sein wird, steht allerdings noch nicht fest.
Scharfe Kritik von allen Seiten
Dass sich der Bund bei den Hilfen nun erst einmal Bedenkzeit nimmt, sorgt für heftige Kritik bei Eigentümern und Bauunternehmen. Einerseits werde der Druck immer weiter erhöht, zugleich aber die dringend notwendige Förderung gestoppt – „das passt nicht zusammen“, sagte der Präsident des Eigentümerverbands Haus & Grund, Kai Warnecke. Die Entscheidung sei „eine Katastrophe“, hieß es auch vom Spitzenverband der gewerblichen Vermieter GdW. „Was Bauherren vor allem brauchen, ist
Planungssicherheit. Dieser Schritt ist genau das Gegenteil.“